Freitag, 26. Juni 2009

Heute ist das Studium ein bisschen wie Tetrisspielen

Als ich 13 war, hatte ich einen Basketballtrainer, der Religion und Mathe auf Lehramt als Diplomstudiengang studierte. Meistens war er im Sommer den ganzen Tag im Freibad und im Winter Rodeln oder hing Zuhause rum, um sich damals den ganzen Tag im Bett liegend Videos anzuschauen.In der Uni war er im Schnitt, glaube ich, zwei Mal die Woche. Die Vorlesungen verließ er aber meistens vorzeitig, um mit Freunden den restlichen Teil in der Mensa zu verbringen.Ob er ein Fach mit einer Klausur, einer mündlichen Prüfung oder einem Referat abschloss, konnte er sich selbst aussuchen.Damals habe ich mich bereits im in der Uni gesehen. Jeden Tag ausschlafen, ab und zu mal ein Referat halten und ansonsten das Studium bis zum Ende einfach vor sich hin plätschern lassen...PUSTEKUCHEN! - heute bin ich selbst Studentin an einer Fachhochschule. Doch nach Einführung des Bachelor- und Mastersystems merke ich nicht mehr viel von meinem entspannten Studentendasein.Eigentlich ist das ganze mehr zu einem Tetris Spiel geworden, bei dem es nur darum geht, die richtigen Bausteine aufeinanderzulegen, um damit möglichst viele Punkte zu erreichen und seinen Abschluss mit einem super Schnitt hinzubekommen. Leider fehlen die schöne Musik und das krachende Geräusch der zerstörten Elemente, wenn man am Ende eine ganze Reihe eliminiert hat. Die Wahl zwischen Referat, mündlicher Prüfung und Klausur wird einem abgenommen. Aufgrund der eingeführten Studiengebühren sind die meisten Studenten gezwungen, neben einem Vollzeitstudium arbeiten zu gehen. Aber wie heißt es so schön vom Staat in sämtlichen Wahlkampfreden: "Wir müssen in unsere Zukunft investieren! Wir werden gerade nach der Krise junge, motivierte und gut ausgebildete Fachkräfte brauchen!"Genau das sollte man einer Familie erzählen, die in der Krise wohlmöglich durch die Arbeitslosigkeit eines oder beider Elternteile in wirkliche finanzielle Nöte geraten ist und den Kindern nun kein Studium mehr finanzieren kann.In der "ZEIT" wird gerade eine Familie vorgestellt, in der der Vater durch die Krise seinen Job als Werkzeugmacher verloren hat. Der Sohn, der gerade sein Abi gemacht hat, konnte so nicht studieren. Allerdings nahm hier alles ein glückliches Ende, weil der Vater inzwischen wieder eine Arbeit hat und so dem Sohn vielleicht doch noch sein Medizinstudium bezahlen kann.Wenn ich solche Geschichte höre, bin ich doch zufrieden mit meinem Tetris Spiel, denn immerhin können meine Eltern mir es ermöglichen und… hey, die Musik ist echt der Hammer:) Wäre auch als Klingelton für mein Handy nicht schlecht. Wer kann mir sagen, wie ich da dran komme???

Sonntag, 21. Juni 2009

Warum "Kinderspiele" irgendwann wieder so viel Spaß machen

Jeder erinnert sich an die unzähligen Spielpartien mit der Familie und Freunden. Aus "Monster-Mix" wurde irgendwann "das Spiel des Lebens" oder "Das Nilpferd aus der Achterbahn". Bei diesen Spielnachmittagen erlebte man je nach dem, ob man sich in der Rolle des Verlierers, des Mittelfelds oder in der Pool Position befand, jede erdenkliche Gefühlslage. Mal war die Schwester die kleine Ziege oder der beste Freund haute einem aus lauter Frust auf den Kopf. Manchmal war man selber die kleine Prinzessin und begann vielleicht sogar zu weinen, wenn es nicht so lief wie man sich das eben im Kopf eines Kindes zurechtlegte.
Ich kann mich nur daran erinnern, dass meistens Einzelkinder mehr an einem Verlieren zu knabbern hatten als Geschwisterkinder. Die Eltern spielten oft genug so, dass später eins der Kinder als erstes alle Hütchen bei "Mensch-ärger-dich-nicht" im Häuschen hatte oder bei "Hotel" Mr. President bauen konnte.
Eine Freundin von mir (sie ist übrigens Einzelkind) begann sofort zu heulen, wenn sie bei "Monopoly" nicht in der Schlossallee residieren durfte. Damit ziehen wir sie heute noch auf und wenn wir diesen Spielklassiker mal wieder auf dem Tisch aufbauen, fragt sie jeder: "Weinst du gleich oder darf ich mir die Schlossallee kaufen?"
Ich werde auch nie den Tag vergessen als ich als Teenie das erste und einzige Mal meinen Vater im Schach besiegte. Und ich glaube sogar, dass er mich nicht mit Absicht gewinnen ließ, weil die Schonfrist des Kinderalters eigentlich verstrichen war.

Irgendwann zwischen "Pubertät, Sex und Pickel" verliert man eine Zeit lang die Begeisterung für Gesellschaftsspiele. Man "hängt " dann lieber auf irgendeinem Schulhof rum und läuft einfach nur so rum, da man weder ins Kinderzimmer will noch in eine Kneipe gehört. Die erste heimliche Zigarette ist einfach interessanter als "Tabu" und vor allen Dingen ist es "verboten".
Ich glaube, die meisten Eltern würden auch sehr sparsam gucken, wenn sich ein paar "coole" 15-Jährige zu einem schönen Spielenachmittag treffen würden.

Doch irgendwann hat man ja auch das Tal der Pubertät durchlaufen und begibt sich mit 18, 19 wieder in eine andere Richtung. Alles was man vorher verbotener Weise gemacht hat, ist nun wieder erlaubt und zu genüge ausgetestet worden.
Wenn dann die "Kinderzimmer" von sämtlichen Pubertätssünden wie dem "Boybandposter", den leeren Alkoholflaschen als Deko und der Zigarettenwerbung befreit wird, entdecken viele in den verstaubten Regalen alte Kinderträume.
Und warum nicht - einfach mal die Freunde einladen und gemeinsam durch "Scottland Yard" wieder in alten Zeiten schwelgen. Schließlich ist man ja nicht mehr die oder der Jüngste;)
Inzwischen bin ich Anfang 20 und die meisten meiner Freunde sind von Zuhause ausgezogen. Die meisten haben ihren "überflüssigen Klüngel" in Kisten auf dem Dachboden des Elternhauses geparkt, weil in engen Wohnungen kein Platz für Barbihäuser und ganze Playmobillandschaften ist. Aber die Spiele, die haben die meisten mitgenommen und in jedem Regal findet sich zwischen Elbaordnern mit Studieninhalten ein Spieleklassiker der Vergangenheit wieder.
Heute machen wir viele Spielabende und es sind mit die lustigsten Treffen, die ich mit meinen Freunden erlebt habe/erlebe. In der Euphorie kommen viele lustige Situationen zustande, über die wir heute immer noch lachen können.
Zum Beispiel las eine Freundin bei "Tabu" mal ERDBEEREN als ERDBEBEN und erklärte das so etwas falsch. Eine andere Freundin musste das Wort "HIMMEL"beschreiben: "WAS KOMMT NACH DEM TOD?" eine andere Freundin antwortete nur: "DIE NACHGEBURT!"